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Der Kontakt von Mensch zu Mensch ist einer der wichtigsten Bestandteile gesellschaftlichen Lebens. Niemand ist gerne allein. Der Austausch mit einem Vertrauten ist durch nichts zu ersetzen.

Was jedoch, wenn Verwandte weit weg wohnen? Wenn der Bekanntenkreis klein ist? Wenn durch die Einschränkung der Mobilität neue Kontakte schwer herzustellen sind?

Tandem

Ehrenamtliche stärken ihre Fähigkeiten bei Fortbildung

Der ehrenamtliche Besuchsdienst „Gesellschaft leben“ leistet nicht nur einen Beitrag zur Bekämpfung von Einsamkeit bei älteren Menschen, sondern fördert auch das Miteinander und den Austausch zwischen den Generationen. Auch im zwölften Jahr seines Bestehens fand Ende September im Hotel Schmachtendorf eine umfangreiche Fortbildung statt, an der mehr als 20 engagierte Ehrenamtliche teilnahmen.

Vielseitiges Themenspektrum von Trauer bis zu Schutz vor Trickbetrug

Zu Gast war der examinierte Altenpfleger und Diplom-Sozialwissenschaftler Dr. Stephan Kostrzewa, der über Fragen rund um den Tod, unter anderem wie „Kann man das Sterben spüren?“, sowie über Formen der Trauerarbeit referierte. Darüber hinaus vermittelte der Referent Erkenntnisse über den Sinn des Lebens in verschiedenen Lebensphasen. Ebenfalls geladen war Polizeihauptkommissar Tom Litges, der die Probleme bei Trickbetrug aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtete und Wege aufwies, wie ältere Menschen sich schützen können. Litges stellte ein unter anderem von ihm selbst gestaltetes Stickeralbum vor, welches einerseits zum Sammeln animiert und andererseits die Seniorinnen und Senioren beim Durchblättern an die Tricks der Betrügenden erinnert.         

Tandem

Im Hotel Schmachtendorf trafen sich Ende September 20 Ehrenamtliche von „Gesellschaft leben“ zur jährlichen Fortbildung. Foto: Stadt Oberhausen

Zehn Jahre ehrenamtlicher Besuchsdienst

2012 ist das Gründungsjahr des ehrenamtlichen Besuchsdienstes „Gesellschaft leben“, der in der „Guten Hoffnung leben“ seit 2014 auch ein Standbein in Sterkrade hat. Ähnlich wie „Gesellschaft leben“ seit der Gründung Unterstützung durch das Haus Abendfrieden in Oberhausen-Ost erhält, fand man im Norden der Stadt im heutigen Quartiersbüro „An der Guten Hoffnung 4“ in Sterkrade einen weiteren starken Partner und einen zusätzlichen Anlaufpunkt.

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…und für einen Augenblick ist alles gut! 

Gesellschaft leben ist ein auf ehrenamtliches Engagement gestützter Besuchsdienst für alleinlebende und eingeschränkt mobile Menschen in Oberhausen. Gesellschaft leben spricht Menschen an, die nur noch bedingt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, sich aber neue Kontakte in ihrer häuslichen Umgebung wünschen. 

Mit Gesellschaft leben haben Sie die Möglichkeit, regelmäßig mit anderen in Kontakt zu kommen oder ganz einfach mit einem freundlichen und aufgeschlossenen Menschen spazieren zu gehen, sich bei einer Tasse Kaffee zu unterhalten, zu spielen usw. Der Besuchsdienst orientiert sich an den Wünschen der Menschen. Gegenseitiges Vertrauen ist die Basis.

... ich freue mich schon die ganze Woche darauf!

Sie möchten besucht werden? Oder Sie kennen einen Nachbarn oder Bekannten, der sich Besuch wünscht? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

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... ich bekomme so viel zurück!

Sie haben ein offenes Ohr, Geduld und Verständnis? Sie haben Freude an zwischenmenschlichen Kontakten? Wenn Sie etwas Zeit zu verschenken haben und sich gerne ehrenamtlich engagieren möchten, melden Sie sich. Sie sind herzlich willkommen!

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Unsere Ziele

  • Neue Lebenslust wecken
  • Lebensqualität verbessern
  • Freie Zeit gestalten
  • Längeren Verbleib in der eigenen Wohnung ermöglichen
  • Zufriedenheit fördern …

… damit es den Menschen gut geht – an Körper, Geist und Seele.

Historie

Auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Klaus Wehling wurde auf dem städtischen Neujahrsempfang 2012 das Projekt Gesellschaft leben initiiert. Vom Start im gleichen Jahr mit acht sogenannten Tandems (ein Hilfesuchender, ein Ehrenamtlicher) in Oberhausen-Ost ist das Angebot in kurzer Zeit auf das Stadtgebiet Sterkrade ausgeweitet worden. Aktuell sind stadtweit insgesamt 32 Tandems aktiv.

Treffen der Ehrenamtlichen im Haus Abendfrieden

Aktivitäten

Die ehrenamtlich Tätigen unterstützen wir durch regelmäßigen Austausch mit anderen Ehrenamtlichen, u.a. im Rahmen von Fortbildungsangeboten.

So treffen sich die Ehrenamtlichen z.B. einmal im Jahr kurz vor Weihnachten (hier ein Bild von 2019) zu einem „Dankeschön-Essen“ im Café Abendfrieden. 

>> Aktivitäten

Spenden

Gesellschaft leben wird aussschließlich über Spenden finanziert.
Wenn Sie uns unterstützen möchten, richten Sie Ihre Spende bitte an:

Seniorenzentrum Abendfrieden gGmbH
Stadtsparkasse Oberhausen
IBAN: DE27 3655 0000 0000 1408 06
Verwendungszweck (unbedingt angeben):
Gesellschaft leben

Mit freundlicher Unterstützung durch

Stadtsparkasse Oberhausen,
Seniorenbeirat der Stadt Oberhausen

Tandem

Sie möchten besucht werden?

Gesellschaft leben soll Menschen, die allein leben oder eingeschränkt mobil sind, ein paar Stunden Abwechslung in den Alltag bringen. Menschliche Nähe und Momente der Freude und des Glücks sollen erfahren werden.

In einem telefonischen oder persönlichen Erstgespräch mit unsereren Koordinatorinnen Mathilde Horsthemke und Aline Schulte können Sie uns kennenlernen und alle für Sie notwendigen Informationen zum Projekt Gesellschaft leben erhalten. Entsprechend Ihren Vorstellungen und Bedürfnissen wird Ihnen dann eine Person vorgeschlagen, die Sie bei einem ersten Treffen bei Ihnen zu Hause, in Begleitung der Koordinatorin, kennenlernen. Wenn Sie sich dann Besuche wünschen, treffen Sie die folgenden Terminabsprachen selbst.

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Sie möchten sich engagieren?

Das Bedürfnis zu helfen bedeutet auch, Zufriedenheit, Dankbarkeit und Glück mit anderen erleben und teilen zu können.

Gesellschaft leben bietet ehrenamtlich aktiven Menschen die Möglichkeit, sich mit ihren Stärken und Fähigkeiten einzubringen, zum Beispiel durch Vorlesen, Zuhören oder Begleiten beim Spazierengehen. Darüber hinaus erhalten sie die Chance, selbst neue Kontakte zu knüpfen und wertvolle Erfahrungen zu machen.

Ihre ehrenamtliche Tätigkeit unterstützen wir mit regelmäßigem Austausch mit anderen Ehrenamtlichen, auch im Rahmen von Fortbildungsangeboten. Wir bieten Ihnen Versicherungsschutz und den Engagementnachweis NRW.

>> kontaktieren Sie uns

Tandem

Zehn Jahre ehrenamtlicher Besuchsdienst

2012 ist das Gründungsjahr des ehrenamtlichen Besuchsdienstes „Gesellschaft leben“, der in der „Guten Hoffnung leben“ seit 2014 auch ein Standbein in Sterkrade hat.  Ähnlich wie „Gesellschaft leben“ seit der Gründung Unterstützung durch das Haus Abendfrieden in Oberhausen-Ost erhält, fand man im Norden der Stadt im heutigen Quartiersbüro „An der Guten Hoffnung 4“ in Sterkrade einen weiteren starken Partner und einen zusätzlichen  Anlaufpunkt.

Aline Schulte ist seit 2016 die ehrenamtliche Koordinatorin für „Gesellschaft leben“ in Sterkrade. Sie ist hauptberuflich im Seniorenzentrum „Gute Hoffnung“ seit 2017 die Leiterin der Sozialen Dienste, was sich sehr gut mit dem Engagement für „Gesellschaft leben“ verbinden lässt. Das beste Werbemittel für „Gesellschaft leben“ sei die Mund-zu-Mund-Propaganda, so Schulte. Das schaffe Vertrauen im Vorfeld. „Wenn die Menschen wissen, dass wir hinter dem Treffen stehen, dann sind wir so etwas wie der sichere Anker.“

Passende Tandems finden

Letztendlich geht es darum, die passenden Tandems zu finden. Gesucht werden Menschen, die andere ehrenamtlich besuchen um mit ihnen einmal pro Woche im Schnitt eine Stunde Freizeit zu verbringen und eben solche, die gerne besucht werden möchten, um Abwechslung im Alltag zu erfahren. „Wichtig ist, dass Menschen wirklich diesen Besuch selbst möchten. Er sollte nicht – auch wenn gut gemeint – etwa von den eigenen Kindern initiiert werden“, macht Aline Schulte deutlich. Schulte versucht harmonisierende Tandems zusammenzubringen. Für die ehrenamtliche Arbeit ist das sehr wichtig. „Wir sind da in der Verantwortung und kümmern uns, bitten aber auch um etwas Geduld. Wir können kein Tandem auf Knopfdruck finden, es muss schließlich passen“, ergänzt sie aus ihren Erfahrungen.

Regelmäßige Treffen

Jetzt, im Sommer 2024, sind aktuell 15 Tandems aktiv, etwas mehr Frauen als Männer. Die Besuchten sind 60 Jahre und älter, bei den Ehrenamtlichen gibt es auch jüngere. Sie alle bilden ein starkes Team, was auch daran liegt, dass die Ehrenamtlichen sich etwa alle zwei Monate zum gemeinsamen Austausch treffen, wie erst kürzlich wieder zum beliebten Sommergrillen. „Wir haben sogar oft mehr Ehrenamtliche als Anfragen. Die Ehrenamtlichen werben auch untereinander immer wieder neue Interessenten an, der Teamgedanke ist sehr stark ausgeprägt“, schildert Aline Schulte.

Stark aus der Corona-Krise gekommen

Gemeinsam habe man so auch die Coronakrise überstanden, ergänzt Inge Matthei. Sie ist in der „Guten Hoffnung“ im Quartiersbüro Sterkrade-Mitte für das betreute Wohnen sowie für diverse Betreuungs-, Sport- und Freizeitangebot zuständig und unterstützt Aline Schulte bei „Gesellschaft leben“ im Team.

Tandem

Aline Schulte (r.) und Inge Matthei freuen sich über reges Interesse
an „Gesellschaft leben“.  Foto: Gesellschaft leben

Wann immer es unter den aktuellen Umständen möglich war, habe man sich getroffen und sonst per Telefon viel kommuniziert. Die Zahl der Ehrenamtlichen ist in dieser Zeit sogar leicht gestiegen, so Matthei. Schulte und Matthei weisen noch auf die jährliche ganztätige Schulungsmaßnahme hin, die meist in der Wolfsburg in Mülheim stattfindet. In diesem Jahr ist die Sterbevorsorge das zentrale Thema. Mit diesen Schulungen gebe man den Ehrenamtlichen weiteres Rüstzeug mit, was diese sehr schätzen.

Angesichts des Alters der Besuchten gehört leider auch der Tod zum Engagement bei „Gesellschaft leben“. „Meistens bitten die Ehrenamtlichen in solchen Fällen um eine Pause, die meisten kommen dann aber wieder.“ So wie aktuell, wo zwei Ehrenamtliche nach Todesfällen signalisiert haben, in Kürze wieder für ein neues Tandem bereit zu stehen, freut sich Aline Schulte. 

Leuchtturm im Seniorenzentrum

Aus der Sicht von Dr. Stefan Welbers, Geschäftsführer des Seniorenzentrums „Gute Hoffnung“, wirkt „Gesellschaft leben“ wie ein Leuchtturm innerhalb des Seniorenzentrums. Er hat die Entwicklung von Beginn an begleitet und erinnert sich an die Anfänge und die Fragen, wie man das denn mit den vorhandenen Ressourcen umsetzen könne. Das Haus Abendfrieden habe damals als Vorbild gedient und man hat sich in Sterkrade dann Schritt für Schritt weiter entwickelt. Heute bestehe eine Art Co-Existenz, „Gesellschaft leben“ sei ein fester Bestandteil im Lebensraum des Seniorenzentrums.

„Das bereichert mein Leben“

Menschen, die mit Energie, Begeisterung und Freude eine Aufgabe erfüllen, übertragen diese positive Grundhaltung oft auf andere. Christina Motschull ist so ein Mensch. Mehr als sechs Jahre lang war sie ehrenamtlich für Gesellschaft leben tätig. Inzwischen sind ihre beruflichen und privaten Verpflichtungen wesentlich größer geworden, sodass sie ihr Ehrenamt beendet hat.

„So eine Aufgabe will ich ganz machen, nicht halbherzig“, sagt Christina anlässlich der Übergabe einer Urkunde, die ihr von Mathilde Horsthemke, Koordinatorin von Gesellschaft leben, zum Abschied überreicht wird. „Als ich anfing, war ich Studentin und habe noch zu Hause gewohnt.“ Mittlerweile hat sie ihr Studium der Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Soziale Arbeit abgeschlossen, arbeitet Vollzeit in der Sozialen Betreuung von Haus Abendfrieden und kümmert sich privat viel um ihre beiden Großmütter, die 94 und 85 Jahre alt sind. Da bleibt leider nicht viel Zeit für eine ehrenamtliche Begleitung, wie sie sie jahrelang sehr gerne ausgeübt hat.

Alles begann bei einem Sommerfest im Seniorenzentrum Abendfrieden, wo Gesellschaft leben mit einem Stand vertreten war. „Ich hatte 2013 ein Praktikum im Haus Abendfrieden absolviert und wollte gerne etwas neben der Uni machen, ein Ehrenamt konnte ich mir gut vorstellen.“ Mathilde Horsthemke erinnert sich noch gut an das erste Treffen mit Christina Motschull. „Tolles Mädchen“ notierte sie nach dem Gespräch mit der damals 20-Jährigen. Ein „Schützling“ war schnell gefunden, eine 85 Jahre alte Dame, deren Familie weit verstreut lebte und die sich Gesellschaft wünschte. „Jetzt haben Sie mir eine Enkelin gebracht“, war ihr erfreuter Kommentar damals. Sie trafen sich einmal pro Woche, entweder zu Kaffee und Kuchen, zum Spaziergang oder Friedhofsbesuch. Die Beziehung war herzlich, oft haben die beiden sich regelrecht „verquatscht“.
Später besuchte Christina Motschull einen älteren Herrn, der im Rollstuhl saß und seine Wohnung kaum verließ. „Er war sehr belesen, vielseitig interessiert. Wir haben viel geredet und er hat mich regelmäßig mit Keksen versorgt“, erinnert sie sich. Bis zu seinem Tod hat sie ihn betreut, er nannte sie „mein Christinchen“.

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v. l. Nese Özcelik, Christina Motschull, Mathilde Horsthemke

Im Gespräch wird deutlich, dass Christina Motschull ihr Ehrenamt stets sehr ernst genommen und zugleich mit großer Leichtigkeit ausgefüllt hat. „Die Zeit bei Gesellschaft leben war sehr kostbar. Sie hat mich immer wieder darin bestätigt, dass die Arbeit mit alten Menschen das Richtige für mich ist. Das nehme ich bis heute in meinen Alltag mit – jeder alte Mensch, dem ich begegne, bereichert mein Leben und meine Erfahrung. Es ist eine sehr schöne und dankbare Aufgabe.“

Mathilde Horsthemke lässt Christina Motschull nur ungern gehen, kann ihre Entscheidung aber vollkommen nachvollziehen. „Christina war eine Bereicherung für uns. Auch bei den Gemeinschaftstreffen, die regelmäßig stattfinden. Denn die leben von den Beiträgen jedes einzelnen, vom Austausch. Christina hat Energie, Freude und Begeisterung mitgebracht. Und sie war ein Ansporn für uns, weil sie uns gezeigt hat: Es gibt auch junge Menschen, die sich engagieren.“ Christina Motschull, die nicht nur einen Job, sondern ihre Berufung in der Betreuung alter Menschen gefunden hat, setzt den Schlusspunkt: „Es ist eine Haltung, die man hat.“

Kontakt

Sie möchten besucht werden oder wollen sich engagieren?
Interessierte Ehrenamtliche sowie Freunde und Förderer wenden sich bitte an:

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Hier finden Sie unsere Datenschutzinformationen.

Alt-Oberhausen
Koordinatorin Mathilde Horsthemke
Seniorenzentrum Abendfrieden

Dieckerstraße 65
Telefon (02 08) 99 86 90

Sterkrade
Koordinatorin Aline Schulte
Seniorenzentrum Gute Hoffnung leben

An der Guten Hoffnung 9
Telefon (02 08) 88 25 3 – 115

Osterfeld
Koordinator Andreas Bechert
ASO – Alteneinrichtungen der Stadt Oberhausen

Siepenstraße 30
Telefon (02 08) 999 77 77

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